Beim leisesten Windhauch rascheln die vertrockneten Lanzettblätter des Schilfs, das in einem breiten Gürtel das Seeufer säumt. Der alte Holzkahn ächzt bei jedem Zug, wenn glucksend die beiden Holzruder ins eisig träge, klare Wasser tauchne. Der Atem steht mir in einer Wolke vor dem Gesicht, ehe er verfliegt wie die dünnen weißen Rauchsäulen über den Kaminen der beiden Höfe oben auf dem Hügel. Bald wird auch der See zufrieren, zumindest an den Rändern. Das Altwasser des Inns, dessen Fluten so unvergleichlich milchig-grün sind in den Wintermonaten, sind schon zugefroren. Als Kind – und wir waren mit dreizehn noch Kinder – schraubte ich mir meine Schlittschuhe an die Skistiefel, stapfte übers Feld, den Damm hinauf und auf der anderen Seite hinunter: Mit einem langen Schritt auf die Eisfläche gleiten. Pulverschnee staubt auf, unter meinen Schritten, die immer mehr einem Gleiten weichen. Stille umher, das Kratzen der Kufen auf dem Eis nur, und irgendwo über mir verständigen sich Dohlen mit ihren kurzen markanten Rufen. Die Kälte beißt im Gesicht, aber stärker ist die Wärme, die mich durchflutet. Meine Bewegung durch die weiß erstarrten Natur sollte nie aufhören.