Der Geruch der Zeit – schnell modert der Stillstand, verströmt sich wie die Ausdünstung alten Papiers und legt sich bleiern über einst glänzende, verheißungsvolle, schöne Dinge, wenn der Mensch, der sie geliebt hat, gegangen ist. Die abgeliebelten Dinge, zurückgelassen, verlieren ihre Anmut, ohne den zugewandten Blick. Nur in wenigen Gegenständen lebt etwas weiter. Du spürst es, wenn du sie in die Hand nimmst, und die Berührung in dich einschießt, als hättest du an einen elektrischen Zaun gefasst: Briefbögen, auf denen du die eigene Handschrift erkennst, Gedichtzeilen, fast schon versteinert, fangen an zu blühen. Vergilbte Seidenrosen, eine uralte bunt gewebte kretische Tasche, die immer noch den süßen Körperdampf des Esels an sich hat, der einst daraus seinen Hafer fraß. Hellwache Wehmut.