In memoriam Ernst J. Althoff – Architekt/Designer/Künstler
Konstruktion, Dekonstruktion und Rekonstruktion gehörten für Ernst J. Althoff zusammen. Virtuos jonglierte er mit diesen Begriffen und experimentierte auf erhellende Weise mit seinem Material Holz. Der emeritierte Professor für Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, der zeitlebens auf dem Grat zwischen Architektur und Skulptur balancierte und immer mit der bildenden Kunst flirtete, präsentierte im Sommer 2013 seine Ausstellung als Ergebnis lebenslanger theoretischer Erwägungen wie auch handwerklicher Erfahrungen. Laien wie Experten waren gleichermaßen beglückt. Zum einem breitete Althoff seine mathematischen Grundprinzipien aus, zum anderen dekliniert er an der Grundform Kubus vielfältige spielerische Varianten. Er ermunterte Museumsbesucher ganz entgegen herrschender Gepflogenheiten, die ausgestellten Objekte in die Hand zu nehmen, die Sinnlichkeit des „lebenden“ Materials Holz zu be-greifen und große wie kleine „Bausteine“ nach eigenem Gutdünken neu zusammenzusetzen. „Kunst“ durfte benutzt werden.
Althoffs Assemblage überschreitet das Bildliche ins Fragment, das Skulpturale ins Wirkliche und das Beschreibende ins Allegorische und nimmt des Besuchers fühlende und denkende Auseinandersetzung mit Ausstellungsobjekten ernst.
Fotos: Nicola Walbeck